Samstag, 17. November 2007

A Warm Welcome

Rarotonga ist bestimmt nicht der einzige Flughafen der Welt, an dem die Wartezeit auf den Security-Check durch einen Alleinunterhalter und seine Ukulele gewürzt wird. Aber schön ist es schon. (Zumal um 6 Uhr früh mit 100 Dezibel.)

O.k., vielleicht ist es eine ordinäre Gitarre. Man stelle sich jedenfalls vor: verstörten Blicks, wie ihn typischerweise jene an den Frühmorgen legen, die an einem nicht enden wollenden 11.11. von München über Grönland und Nevada durch ca. 200 Zeitzonen geflogen sind, um 3.30 Uhr (Flugzeug-)Ortszeit befrühstückt wurden, namentlich mit schinken-käseverquollenen Croissants; so also betritt man eine Flughafen-Ankunftshalle. Eine von denen, wo man zu Fuß hingeht, durch feuchtwarme, nach Salz riechende Dunkelheit. Mit Neonschild (giftgrüne Palmen umrahmen den giftgrünen Schriftzug „Cook Islands“) und Neonleuchten.

Das Hirn ist noch irgendwo auf der Strecke unterwegs, sonst würde es den dröhnenden Musiklärm nicht erst mal ebenso schafsgeduldig hinnehmen wie alles andere Dagewesene. Erst allmählich dringt die Lautstärke dann einwärts Richtung Notstromaggregat des menschlichen Intelligenzkraftwerks und man beginnt sich nach dem illegal in Betrieb befindlichen Ghettoblaster, dem vielleicht sogar behördlich induzierten Lautsprecher oben in einer der Ecken umzusehen. Ansichtig aber wird man jäh einer Art Indoor-Pavillon, gedeckt mit zaussigem Gestrüpp, bestückt mit einem enthusiasmierten Willkommenheißer, der sinngemäß so was wie „Welcome to my world“ chantet, und ein inneres Augenreiben wendet sich zu mildem Entzücken. (mela)


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