Dienstag, 15. Januar 2008

Stadtschock

Weil wir, außer zartrosa Fisch zu schlemmen, hier nichts mehr zu tun haben, machen wir uns auf Richtung Christchurch; eine Stadt, für die’s eindeutig zu viel Platz gibt auf der Canterbury-Ebene. Resultat ist, dass sich Bauten „ohne Höh’“, wie das in Oberösterreich heißt, also ohne oberes Stockwerk, auf einer Riesenfläche verteilen, was die Einfahrt ebenso trostlos wie halbstündig macht. Überhaupt fühlen wir uns nach all der Einsamkeit ein bisschen geschockt von all den vielen Leuten, sodass wir gleich wieder rausfahren ins Hafenörtchen Sumner. In die lokale Seemannsbar fällt außer uns noch eine Geburtstagtruppe mit Gitarre ein und wir kommen in den Genuss einer weiblichen Singstimme, die man bei bestem Willen zumindest selbstbewusst nennen kann.
Der Rest ist schnell erzählt: Lyttelton, der Hafen von Christchurch, überzeugt durch ein Früher-Lagerhalle-heute-schick-Café mit allem Rost und Röst; einen Gourmet-Laden für den Antipasti-Magen (der bekanntlich gleich neben dem Frühstücks-Labungs-Magen) liegt; und ein Telefonat, das unsere weitere WWOOF-Laufbahn besiegelt! Wir sind in Ohakune angenommen! Das ist ein Wanderreitbetrieb im Zentrum der Nordinsel, gleich südlich von den Vulkanen, wo man ausdrücklich jeden Tag reiten darf. Juhu! Damit steht der Rest unserer Reise ziemlich fest: Fähre am Di, 15.1., Ohakune 21.–28.1. und dann fünf Tage auf einer Farm in Taranaki (Westspitze der Nordinsel), auch mit Pferden und etwas reiten. Dann müssen wir eh schon nach Auckland, das Auto anpreisen, kurz ins Nordland raufstechen und das war’s ... mannmann. Schwer vorstellbar, nicht mehr jeden Tag ins Blaue zu fahren, gleichmütig an den besten Aussichten der Welt zu sitzen und all das. Natürlich wird’s auch schön, all euch netten Leute wiederzusehen – und unsere Couch.

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