Sonntag, 27. Januar 2008


Der Rhythmus des Ruderns hat was Suechtigmachendes. Das Hirn macht Platz fuer die reine Routine der Bewegung. Eintauchen, ziehen, wieder nach vorn. Die heutige Etappe ist kuerzer, wir finden die eine oder andere Hoehle mit Wasserfall drin – feinstens. Zu Mittag steigen wir aus und wandern 40 Minuten zur „bridge to nowhere“. Hier, im dichten, steilen Urwald, haben tatsaechlich Leute versucht, Land zu roden. Erste-Weltkriegs-Veteranen, denen es als „Belohnung“ angeboten wurde. Als die Betonbruecke in den 30ern dann fertig war, waren nur noch drei Farmen oder so in Betrieb, der Rest hatte aufgegeben.
Highlight des Tages ist die Empfangszeremonie im Maori-Stil am Abendrastplatz, einer zum Campingplatz wiederbelebten marae (Maori-Versammlungshaus). Wenn in frueheren Zeiten eine fremde Gruppe sich dem Wohnplatz einer anderen naeherte, wurden die Frauen vorgeschickt. Sollte heissen: Wir kommen in friedlicher Absicht und zeigen euch das, indem wir euch die Freiheit geben, unsere Frauen zu massakrieren (so ungefaehr jedenfalls). Wenn es gut gegangen ist, setzen sich ebendiese Frauen brav nach hinten und die Maenner reden. Was man hier will und so weiter. Klingt sehr angenehm, die Sprache. Dazwischen singen die Frauen – auch schoen. Es wird der Vorfahren gedacht und wir bekommen den Gedanken dahinter erklaert. Das war’s. Und morgen geht’s an die Stromschnellen.

Keine Kommentare: