Donnerstag, 14. Februar 2008

Nachtrag: die letzte Woche in Neuseeland (5.2. bis 9.2.2008)


Denjenigen Neuseeländern, die der Arbophilie frönten, möchten wir an dieser Stelle danken: Danke. Danke für den Einsatz zur Rettung der letzten Kauri-Baumbestände der Welt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück im „Byzantium“ machten wir uns am 5. Februar auf, den hohen Norden zu besuchen. Trotz des damoklid über uns hängenden noch zu bewerkstelligen Autoverkaufs und der bereits erwähnten Eric-Muskelentzündung (ja, da ist was zum Entzünden) brausten wir rasant durch Helensville und Wellsford bis Brynderwyn, von wo aus wir uns weiter nach Westen zur sogenannten Kauri-Coast durchschlugen.
Da wir planen ein eigenes Traktat zum Kauribaum zu verfassen, möchte ich mich hier kurz fassen: Besuch des Kauri-Museums und grandioser Ausflug in die Kauriwälder (siehe Foto 1). Dann war’s aber auch schon wieder Zeit für’s Abendessen. Als Kulisse ein genialer Aussichtspunkt am Hokianga Harbour ... (kein Foto hierzu)
Falcos Todestag ist den Neuseeländern besser bekannt als Waitangi-Day. Vor nunmehr 168 Jahren haben die von französischen Besitzergreifungsversuchen hochgeschreckten Engländer einen fiesen Coup gelandet: Der Vertreter der englischen Krone ließ die versammelten Maori-Häuptlinge einen missverständlichen Vertrag unterzeichnen, der den Engländern quasi das Regierungsrecht im Maoriland sicherte (mehr auch hierzu in einem selbständigen Artikel, so es noch dazu kommt :-) Wir nutzten die Gelegenheit und waren für euch vor Ort, nämlich im nämlichen Waitangi. Die alljährlichen Demonstrationen und Kundgebungen wurden heuer durch zur Genüge anwesende Uniformierte entschärft. Folge war eine Art riesiger Jahrmarkt mit Unterhaltungsprogramm für die Unmassen von Aus- und Einheimischen (siehe Foto 2 oben). Diesen Massen zu entgehen, schifften wir uns alsbald ein, um die andere Seite der Bucht zu erkunden. Hier hat in den Jahren nach 1840 ein Maori-chief (Honge Heke) den britischen Fahnenmast in Russel, der damaligen Hauptstadt Neuseelands, viermal umgesägt – quasi eine maibaumstehl-ähnliche Aktion, die aber von den Briten nicht mit dem obligaten Fass Bier honoriert wurde, sondern schließlich zu den neuseeländischen Landkriegen führte ... (siehe Foto 2 unten). Wir schafften es, auch dieser Idylle zu entkommen und übernachteten auf der Strecke nach Auckland in der Nähe einiger von Wahlneuseeländer Hundertwasser entworfenen Toiletten (!!!)
Am Weg nach unten liegt ein böhmisches Dorf: Puhoi. Rund 70 Einwohner der Gegend um Pilsen machten sich in den 1860ern hierher auf – in Vorfreude auf eigenen Grund und Boden. Den bekamen sie dann auch, in Form von dichtem Urwald, in dem sie erst mal fast verhungert wären. Aber dann ging’s bergauf und brachte Neuseeland böhmische Tänze und Trachten.
Der Abend sah uns bereits wieder in Auckland neue Flugblätter in Hostels verteilen und den bereits beschriebenen Vorstoß an die ACB-Front unternehmen.

Keine Kommentare: