Samstag, 9. Februar 2008
Eins-Zwei-Eins-Zwei
Sie trugen zwar wenig zur Erholung bei, waren aber durchaus abwechslungsreich – Jedenzweitentagsausflüge. Selten war eine Übereinkunft zwischen Host und Wwoofern so stimmig: ein Tag arbeiten, ein Tag frei – juhu! Fels- und sandbestrandete Strände, flussdurchflossene und farnbewaldete Wälder, historisierende und museal anmutende Museen und allabendliche Abendveranstaltungen (u. a. Privatkino) waren vor uns zwei beiden nicht sicher. War echt nett da. Ja gut, erwischt. Es hat mir gefallen. New Plymouth hat einiges zu bieten, und könnte man sich einen Ort aussuchen, um dort zu bleiben, dann wär es hier schon sehr schön – zwischen Vulkan und Meer, da, wo einige Maorichiefs lange vor Ghandi den gewaltlosen Widerstand probten, wo andere Maorichiefs Kriege begannen, und wo erstmals in der Verschiffungsgeschichte Butter so gelagert wurde, dass sie den Transport nach London heil überstand. So Gott und die Air New Zealand wollen, werde ich daheim einen Nachtragsblog über die neuseeländische Geschichte verfassen ... (eric)
Nachtrag
Zur Genialität der Hosts trug, nicht zu vergessen, ein schlicht perfektes Heimkino über der Garage bei: etwa 30 Sitzplätze für die Freunde vom Filmclub, hunderte DVDs aus der Arthousefilmsektion, eine maximal große Leinwand, Sofas, Teppich, Sichtdachbalken, edle weiße Vorhänge. So sahen wir den genialen „Jeanne d’Arc“ von Dreyer (Stummfilm, sehr expressiv). Andernabends gab’s den viel mühsameren Godard „Tout va bien“.
Auch bei trug ein Barbecue mit Freunden, worunter sich der PR-Chef von Helen Clark befand. Was ihrerseits die Premierministerin dieses schönen Landes ist. Ein scharfes Foto von uns brachte er allerdings nicht zustande. Schön schwach.
Auch bei trug der riesige städtische Park gleich neben unserem Garten, wo per Sommerfestival jeden Abend Konzerte waren. Eine Bigband, eine Maori-Tanztruppe, die mit viel Spaß und Kindern Poitänze und Hakas aufführte. Klasse.
Auch bei trug der grandiose Pool, den wir nach der Arbeit (oder dem freien Tag) bespringen konnten.
Und nicht zuletzt bei trug noch die Geschichte von der Leiche im Keller, soll auf Neuseeländisch heißen: dem Pinguin im Gefrierschrank. Was macht man auch mit einem geschützten Gelbaugenpinguin, wenn der sonst so friedliche Haushund ihn mal gerissen hat? –
Jetzt liegt er schon 20 Jahre dort. Genau wie die Reste der Hochzeitstorte.
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